von Klaus » Dienstag 3. Mai 2011, 11:28
Langsam möchte ich diese Serie mit Schwerpunkt Bergbau auch weiterführen. Die Vielfalt ist groß, es gibt aber Themen welche unbedingt einer Erwähnung bedürfen.
Da darf man natürlich die klassischen Mineralquellen von und um Ruhla nicht ausgrenzen zumal sie ja sehr eng mit der Ruhlaer Landschaft verbunden sind.
So nahm auch der Ruhlaer Ortschronist Herr KÖLLNER diese in seinem neuen Buch "Mi Ruhl, mi Heimet" im Band 2 von 2010 in seine Abhandlungen auf.
Es ist das "Stahlwasser" was die Brunnen so berühmt gemacht hat. Man hatte es sogar um 1750 von Ruhla aus in Fässern über den Rennsteig nach Liebenstein bringen lassen und zu Trikkuren verabreicht.
Besonders aber möchte ich eine Abhandlung von 1755 erwähnen welche mir als Kop. vorliegt. Ihr Titel ist zwar etwas lang;
Unterricht vom Gebraue und Würkungen des vor geraumer Zeit bekannt gewordenen Ruhlerstahlwassers, im Fürstentum Eisenach, nebst einer Anweisung wie man sich vor, in, und nach dem Gebrauche desselben zu verhalten habe, entworfen von D.August Friedrich Bertram, Fürstl.Sachsen=Weimarischen Rath und Hofmedico, wie auch Stadt= Landphysico des Fürstenhaus Eisenach / Eisenach, Verlegts Michael Gottlieb Grießbach 1755
So wurde auch der Brunnen am Ende der Altensteiner Straße nahe des Ruhlaer Schützenhauses als "Fürstenbrunnen" benannt. Sein Wasser wurde mit Kutschen nach Eisenach zum fürstlichen Schloß gebracht und als Tafelwasser den Gästen gereicht.
Auch J.C.W. VOIGT schreibt in Brief an[i]"Mineralogischen Reisen durch das Herzogtum Weimar und Eisenach um 1784 in einem J.W. GOETHE von der Vorzüglichkeit des Ruhlaer Stahlwasser.[/i]
Heute ist der "Fürstenbrunnen" ein Schatten seiner selbst. Das Gelände unansehbar, der Brunnen trocken gefallen und niemand fühlt sich dafür zuständig.
Viele Jahrzehnte hat der Brunnen sein Wasser gespendet, oft standen die Menschen in Warteschlangen am Brunnen um ihr Tafel- und Kaffeewasser hier zu holen.
Sogar das ehemalige Kombinat VEB Fahrzeugelektrik Ruhla DDR lies das Wasser im VEB Getänkekombinat Erfurt abfüllen und reichte es seinen Gästen und schenkte es im betriebseigenen Ferienheim aus.
Dank Unterstützung eines aufmerksamen Sammlers habe ich zwei Etiketen zum Tafelwasser erhalten. Im Anhang ein solches Exemplar. Der Hintergrund, der Auszug der TK 25 5128 Ruhla wurde von mir mit dem Lagepfeil der Quelle hinterlegt.
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Glück auf, ist aber nicht meine Spielwiese!
Klaus