von Marc » Freitag 5. November 2010, 20:12
Geographische Lage [Bearbeiten]
Hirschhagen, das im Kaufunger Wald versteckt zwischen 430 und 476 m ü. NN hoch liegt, befindet sich wenige hundert Meter östlich der Grenze zum Landkreis Kassel. Er liegt etwa 17 km (Luftlinie) südöstlich von Kassel und etwa 1,5 km nord-nordöstlich von Fürstenhagen, einem nordwestlichen Stadtteil von Hessisch Lichtenau. Direkt östlich von Hirschhagen befinden sich die Hirschhagener Teiche, nördlich erhebt sich der waldreiche Rohrberg (536 m).
Geschichte [Bearbeiten]
Hirschhagen war eine der größten Sprengstofffabriken während der Zeit des Nationalsozialismus. Zwischen 1938 und 1945 wurden rund 135.000 Tonnen TNT und 7.000 Tonnen Pikrinsäure produziert und weiterverarbeitet und Zünder und Sprengkapseln mit angelieferten Nitropenta befüllt. Das ehemalige Werksgelände umfasst eine Fläche von etwa 260 ha. Zahlreiche ausländische Zwangsarbeiter waren in der Produktion tätig. Diese war recht gefährlich, und es kam im Lauf der Jahre zu mehreren schweren Explosionen mit zahlreichen Toten.
Heute ist das Gebiet als Industriegebiet der Stadt Hessisch Lichtenau ausgewiesen. In den früheren Gebäuden des Werks finden sich Gewerbebetriebe, teilweise aber auch Wohnungen.
Seit Jahren finden umfangreiche Sanierungsarbeiten zur Beseitigung der Altlasten aus der Sprengstoffproduktion statt. Nach umfangreichen flächendeckenden Bodenuntersuchungen sind verschiedene Sanierungsareale ausgewiesen. Hier werden die Kontaminationen an Nitroaromaten und PAK durch Bodenaustausch entfernt oder zu geringen Teilen auch durch Abdeckung versiegelt. Die kontaminierten Grundwässer werden mittels Wasseraufbereitung über Aktivkohlefilter von den Nitroaromaten gereinigt. Während die Bodensanierung 2008 abgeschlossen sein soll, müssen die Grundwässer noch weiter aufbereitet werden.
Am 25. Mai 2010 wurde mit dem Bau eines 6 km langen Abschnitts der A 44 zwischen Helsa/Ost und Hessisch Lichtenau/West begonnen, der zum Großteil durch den 4,1 km langen Tunnel Hirschhagen verlaufen soll. Nach Fertigstellung wird dieser dann der längste Tunnel Hessens und der zweitlängste Deutschlands sein. Die Kosten werden allein hierfür auf 218 Millionen Euro veranschlagt.[1]
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Gruß Marc
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