von kps » Freitag 26. Juni 2020, 15:57
Quelle: Buch: Nachbar Hitler, Führerkult und Heimatzerstörung am Obersalzberg, Ulrich Chaussy & Christoph Püschner, ab S. 160 bis 169, Off Limits - Kriegsende und Nachkriegszeit
ab S. 160 ...Als die Bomber abgedreht und sich die gewaltigen Staubwolken gelegt haben, kletterten 3.500 Menschen unversehrt aus den Bunkern zutage und finden anstelle des vor kurzem noch noblen und gepflegten Führersperrgebiet eine von Bombenkratern übersäte Mondlandschaft mit Ruinen vor. Völlig zerstört sind die Häuser Görings und Bormanns, das "Bechsteinhaus", die gesamte SS-Kaserne, die daran angrenzenden Verwaltungsgebäude Bormanns und das Gewächshaus. Der "Berghof", das Quartier der Hitler-Leibwache RSD, die Adjutantur Görings und das Hotel "Platterhof" haben nur leichte bis mittlere Schäden abbekommen... Große Teile der Arbeiter-Barackenlager Riemerfeld und Antenenberg sind dem Erdboden gleichgemacht...
ab S. 163 ...Am 4. Mai...Am Obersalzberg verabschiedet sich die SS mit einem besonderen Fanal, das bis ins Berchtesgadner Tal herunter flackerte und das Johanna Stangassinger bis nach Oberau hinüberleuchten sieht. "Die SS hat dann den 'Berghof' angezündet. Waren ja noch welche oben! Und die haben gleich auch noch den 'Platterhof' angesteckt. Das war eine Flamme!!... (Aussage J. Stangassinger)
ab S. 168 ...Karl Schusters Witwe Maria und ihre Tochter Therese hatten vor der Wiedergutmachungskammer auf Rückerstattung ihres Eigentums geklagt. Sie beriefen sich dabei mit Erfolg auf das Kontrollratsgesetz Nr. 59. In diesem ersten Prozeß um die Rückgabe eines alten Obersalzberger Anwesens wurden die Schusters durch den Berchtesgadener Rechtsanwalt Dr. Oskar Steuer vertreten. Er begriff bei späteren, erfolglosen Prozessen für andere, zwangsenteignete Obersalzberger, wie entscheidend es war, sich auf dieses Gesetz Nr. 59 berufen zu können:
"Der Fall 'Türken' war ein Ausnahmefall... Und nachdem der 'Türken'-Wirt, also der Vater der Frau Partner, der Herr Schuster, Opposition geleistet hat im Dritten Reich und dort schon gelegentlich mal eingesperrt war, konnte sie geltend machen, daß das der Fall einer politisch verfolgten Person ist, als Erbin...
ab S. 169 ...Maria Schuster beziehungsweise ihre Tochter Therese Partner erhielten ihren Besitz nicht unentgeltlich zurück, da sie ja 1933 nicht entschädigungslos enteignet wurden, sondern zu einem diktierten Preis zum Verkauf gezwungen wurden. Der Wiedergutmachungsprozeß endete daher mit einem Vergleich. Die Familie erhielt den 1934 zum Wachquartier umgebauten Gasthof und das Grundstück gegen eine Zahlung von 22.000 DM an das Land Bayern zugesprochen....
Auf S. 70 steht eine Aussage Bormanns: ...Um den dortigen Abzug des Schusters zu erreichen, zahlte ich RM 150.000...
Der Anhang ist von S. 169
VG
kps
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